Die Klage über eine „Krise der Demokratie“ mag kaum jemand noch hören, zu lange und zu oft ist davon schon die Rede. Zumal das Wort Krise den Sachverhalt nicht trifft. Denn um eine krisenhaft-vorübergehende Schwäche handelt es sich nicht: Trotz ihrer mittlerweile universellen Akzeptanz ist Demokratie ein Projekt mit ungewisser Zukunft geworden.
Die Diagnose ist schwerwiegend, für Europa wie für die Schweiz. Wer erkennt sich noch als Mitentscheidender bei den Entscheidungen, die uns betreffen und unser Leben prägen, wie es schon 1789 oder im Artikel 21 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 proklamiert wurde. Wer ist davon überzeugt, in einer Gesellschaft zu leben, in der die Lebenschancen fair verteilt sind ?
15. Nov 2013